W. CAUER hat unter anderem das Problem der Bestapproximation des idealen Tiefpaß-Amplitudengangs bzw. der charakteristischen Funktion (Drosselung) in seinen Arbeiten untersucht [Cau54]. Dabei ist er in wissenschaftlicher Art und Weise von der elektrotechnischen Problemstellung zur mathematischen Lösung gelangt. Wir wollen hier (der Kürze halber) auf die Erkenntnisse zu den elliptischen Haupt-Transformationen höherer Ordnung zurückgreifen, welche im Anhang ?? dargestellt sind.
Für die Drosselungsfunktion gibt es in der Literatur die verschiedensten
Darstellungen [Cau54, VU89, Mil92, Zve67, Pil54, Fri79a, Che95], welche sich aber immer nur in der
Skalierung von Amplituden- und Frequenzachse unterscheiden. Im Folgenden werden die Lösungsformeln ??
und ?? der ersten elliptischen Haupt-Transformation nach C. G. J. JACOBI als Ausgangspunkt dienen, die
grundsätzliche Argumentation sich aber auf E. I. SOLOTAREff und dessen drittes Approximationsproblem
stützen.20
Wir gehen also von den genannten Gleichungen ?? und ?? aus und definieren eine Funktion:21
mit den Koeffizienten
Der Parameter wird das (elliptische) Modul genannt, welches auch häufig als Modulwinkel
anzutreffen ist. Der Multiplikator
ist ein nach Formel ?? (Seite ??) berechneter
Vorfaktor. Die zur Berechnung der Koeffizienten benötigte Größe
ist das sogenannte elliptische
Integral erster Art
nach Anhang ??. Mit
wird der elliptische Sinus (vgl. Anhang ??)
abgekürzt.
Der Verlauf von ist in den Abbildungen ?? und ?? von Anhang ??, welcher sich
schwerpunktmäßig mit den Eigenschaften genau dieser elliptischen Transformationsfunktion(en)
auseinandersetzt, dargestellt.
ist hier vor allem deshalb von besonderem Interesse, da sie der
Approximationsvorschrift eines CAUER-Tiefpaß’, nämlich der gleichmäßigen Approximation
des Dämpfungs- bzw. Amplitudenverlaufs im normierten Frequenzbereich
und
, genau entspricht (vgl. SOLOTAREff’s drittes Problem in Anhang ??).
Wir setzen aus vorgenannten Gründen die skalierte Funktion
als Drosselung an
lassen sich die Dämpfungswerte und
aus dem Tiefpaß-Toleranzschema von
Abbildung 2.1 angeben.
Variation des Parameters zeigt, daß er die Steilheit im Übergangsbereich
, aber auch die
Welligkeit im Durchlaßbereich bzw. Mindestdämpfung im Sperrbereich wesentlich beeinflußt. In
Abbildung 2.7 ist der Dämpfungsverlauf eines CAUER-Tiefpaß für geraden und ungeraden Grad
dargestellt.
Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang eine Eigenschaft von Gleichung 2.26, welche ebenfalls der Transformationstheorie (vgl. Formel ?? dort) der elliptischen Funktionen von JACOBI entspringt.22
![]() | (2.28) |
Zunächst sei auf eine Konsequenz von Gleichung 2.28 im Hinblick auf die Pol- und Nullstellen der Drosselung
eingegangen.23
Sie führt sofort zu der Schlußfolgerung, daß diese nicht unabhängig voneinander sind. Setzt
man in die Beziehung nämlich beispielhaft eine Nullstelle von
ein, dann
gilt:
Folglich muß die linke Seite in Gleichung 2.28 an der Stelle einen Pol
besitzen. Der
Zusammenhang zwischen den Null- und Polstellen der Dämpfung ist demzufolge durch folgende
Beziehung charakterisiert:
![]() | (2.29) |