Machen wir nun einen weiteren Schritt von den Zufallsprozessen zu Zufallssignalen, der aber eher eine Notationsfrage als etwas Grundsätzliches ist.29 Dabei stellen wir die Frage nach der spektralen Leistungsdichte eines stationären, ergodischen Zufallsprozesses, also nach infinitesimalen Leistungsanteilen in einem Frequenzbereich (bzw. ), der einem Zufallssignal zugeordnet ist. Von Gleichung 53 wissen wir, daß für die Gesamtleistung von die Formel
gilt. Aus dem Gebiet der Harmonischen Analyse ist außerdem bekannt, daß die spektrale “Leistungsamplitude” an der (Kreis-) Frequenz durch gekennzeichnet ist. Die FOURIER-Transformation als uneigentliches Integral
muß für die Existenz von aber konvergieren, was man bei Zufallsprozessen wegen normalerweise nicht gewährleisten kann. Trotzdem kann man für diesen Fall (mitunter durch Einsatz der DIRAC-Funktion) eine Größe entwickeln, die spektrale Leistungsdichte des Zufallsprozesses genannt wird. Dazu bilden wir die FOURIER-Transformierte der Autokorrelationsfunktion
und ersetzen mit Hilfe von Formel 52 formal .
Nun wird die Integrationsreihenfolge vertauscht und danach substituiert.30
Auch wenn das FOURIER-Integral selbst nicht konvergiert, so ist doch bzw. endlich.31
Man nennt den so gewonnen Ausdruck die spektrale Leistungsdichte des Zufallsprozesses bzw. das WIENER-CHINTCHIN-Theorem [Kan73, 7.2], [Sch90, 7.3]. Interessant ist auch, daß sich diese Gleichung (57) ganz einfach ergibt, wenn man den Faltungssatz32 der Fourier-Transformation auf die Form der Autokorrelationsfunktion von Formel 55 anwendet.
Die Grundaussage des Satzes von WIENER und CHINTCHIN, nämlich das die spektrale Leistungsdichte mit der Autokorrelationsfunktion über die FOURIER-Transformation verbunden ist, rechtfertigt natürlich auch die Umkehrformel:
bzw. symbolische Darstellung der FOURIER-Transformation.
Die spektrale Leistungsdichte eines Zufallsprozesses hat einige interessante Eigenschaften:
Für diesen Nachweis geht man am Besten von der bekannten Beziehung aus.