Der BUTTERWORTH-Tiefpaß -ter Ordnung zeichnet sich durch die Amplitudencharakteristik
Mit Hilfe des Parameters kann die maximale Dämpfung im Durchlaßbereich
variiert werden
(vgl. Abschnitt 2.1.1). Dazu sei von der normierten Grenzfrequenz
ausgegangen, bei
der
gilt und deshalb für die maximale Dämpfung:
In gleicher Art und Weise kann man für die minimale Dämpfung im Sperrbereich
erhalten, d. h. die charakteristischen Größen ,
,
und
sind nicht unabhängig
voneinander. Der über den Grad
bestehende Zusammenhang kann durch Gleichsetzen der
Beziehungen für
ausgedrückt werden.
Aus dieser Äquivalenz kann der minimale Grad eines BUTTERWORTH-Tiefpaß’ ausgehend von den
charakteristischen Größen abgeleitet werden (.
Die Verteilung der Polstellen eines Filters (in der komplexen Ebene) ist grundsätzlich immer
interessant, da sie Aufschlüsse bezüglich der anderen Charakteristiken, wie Amplitudengang,
Phasengang, usw. zuläßt. Dazu gehen wir von der komplexen Übertragungsfunktion , in
Verbindung mit der generellen Eigenschaft
, aus.
Der Übergang in den LAPLACE-Bereich (mit ) führt
zu:8
![]() | (2.8) |
An den Polstellen von muß der Nenner in Gleichung 2.8 verschwinden, was
bedeutet:
Die komplexen Wurzeln lassen sich mit Hilfe des Satzes von MOIVRE sofort
angeben:9
Um realisierbare Systeme zu erhalten ordnet man nun Pole mit negativem Realteil
, die
anderen
zu. Man erhält, was sich durch Einsetzen einzelner Werte
leicht nachprüfen läßt,
folgende Polverteilung für einen BUTTERWORTH-Tiefpaß.
![]() | (2.9) |
Sind insbesondere Real- oder Imaginärteile von Interesse, dann ist auf Gleichung 2.9 noch die EULER’sche Formel anzuwenden.
Anschaulich liegen alle Pole auf einem Kreis mit RadiusAllgemein gelten Polkenngrößen als geeignet zur Abschätzung des Systemverhaltens im Frequenzbereich. Dabei
sind es vor allem zwei Größen, die entsprechende Bedeutung erlangt haben – die Polfrequenz und die
Polgüte
.11
Zur Definition bzw. Bestimmung geht man von der Erkenntnis aus, daß komplexe Pole immer
konjugiert auftreten und deshalb in der Linearfaktordarstellung von
paarweise (zur Vermeidung
komplexer Größen) zusammengefaßt werden können.
Dieses Polynom zweiten Grades (bezüglich der LAPLACE-Variable ) kann man auch folgendermaßen
schreiben
führt sofort zur Definition der Polfrequenz als Betragswert der jeweiligen Polstelle
.
![]() | (2.12) |
Die Polgüte ist nicht sofort ablesbar, kann aus
aber ohne größeren Aufwand bestimmt werden:12
![]() | (2.13) |
Speziell für einen BUTTERWORTH-Tiefpaß gilt deshalb in Bezug auf die Polfrequenzen: