LTI-Systeme, die sowohl kausal als auch stabil sind, nennt man (physikalisch) realisierbar. Kausalität bedeutet
für
oder im Bildbereich, daß
in der rechten
-Halbebene vollständig analytisch
ist.24
Stabilität liegt vor, wenn die Impulsantwort
beschränkt ist (und für
verschwindet, vgl. Abschnitt 1.3) oder, bei rationaler Übertragungsfunktion, alle
Pole von
negative Realteile aufweisen. Speziell für quadratisch integrierbare
Übertragungsfunktionen25
![]() | (1.27) |
sind diese Bedingungen mit Hilfe des PALEY-WIENER-Kriteriums prüfbar [PW34, Theorem XII], [Pap62, 10-5], [Ach67, § 82], [Wun62, 3.22], [Wax62].
Die Bedeutung der PALEY-WIENER-Bedingung liegt unter anderem darin, daß esMan kann sich nun fragen, ob stabile, kausale Minimalphasensysteme mit quadratisch-integrierbarer Übertragungsfunktion bzw. Impulsantwort (nach 1.27) das PALEY-WIENER-Kriterium grundsätzlich immer erfüllen?26
Da die Übertragungsfunktion von solchen LTI-Systemen weder Pole noch Nullstellen in der
rechten
-Halbebene (und auch nicht auf der
-Achse) aufweist, gilt
.
Unter dieser Voraussetzung wird die einzige (wesentliche) Singularität des Logarithmus im
Koordinatenursprung ausgeschlossen und die komplexe Dämpfung
in der
rechten Halbebene, d. h. für
zu einer analytischen Funktion. Aus der Darstellung des
komplexen Logarithmus
wird ersichtlich, daß den Realteil von
entlang der imaginären Achse
ausmacht.
Definieren wir nun zwei logarithmische (“Gleichrichter”-) Funktionen folgendermaßen:
dann wird immer positiv,
hingegen stets negativ sein. Mit
kann man folgende Beweismöglichkeiten in Betracht ziehen:
Nach Voraussetzung (1.27) ist quadratisch integrierbar, wodurch sich (mit der Ungleichung
) folgende Relationen für die positiven Werte von
ergeben:
Damit ist die Konvergenz eines Teilintegrals schon nachgewiesen und es bietet sich an,27 einen Existenzbeweis für das (analytisch einfach behandelbare) Summenintegral
zu erbringen. Dazu gehen wir in die komplexe -Ebene über
![]() | (1.29) |
und zerlegen das rechte Integral wiefolgt:28
Die beiden Teilintegrale können nun durch Kurvenintegration auf dem halbkreisförmigen (rechts liegendem) Weg nach Abbildung ?? bestimmt werden. Die Rechnung soll an dieser Stelle jedoch nicht durchgeführt werden, statt dessen die bekannten Ergebnisse aus der Funktionentheorie zur Anwendung kommen:
Einsetzen der letzten beiden Ergebnisse in Zwischenformel 1.29 zeigt, daß für stabile, kausale Minimalphasensysteme das Integral
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