Eine Gruppe2
ist ein algebraisches System, daß aus einer nicht-leeren Menge von Elementen
besteht,
für die eine Operation
mit folgenden Eigenschaften definiert ist [PW72, 2.1], [Kör88,
101 ff.]:
auf zwei Elemente muß wieder zu einem Element in
führen (Abgeschlossenheit):
;
muß gelten:
(Assoziativität);
muß existieren, so daß gilt:
mit
(Identität);
muß ein inverses Element
existieren, so daß
gilt.Die Menge
kann aus einer endlichen oder unendlichen Anzahl von Elementen
bestehen. Bei
einer Aufzählung der Elemente werden diese in geschweifte Klammern eingeschlossen, z. B. so:
. Ist die Zusatzbedingung
erfüllt, wird die Gruppe kommutativ bzw.
ABEL’sch genannt.
Die Ordnung (auch Mächtigkeit oder Kardinalität) einer Gruppe ist die Anzahl der Elemente in
, geschrieben als
,
oder auch
. Ist
eine Teilmenge von
, d. h.
, dann wird
als Untergruppe von
bezeichnet, wenn mit derselben
Operation
auch
alle Eigenschaften einer Gruppe erfüllt [Bos96, 1.], [PW72, 2.4]. Der
Zusammenhang zwischen der Ordnung von
und der von
wird durch den Satz von LAGRANGE
beschrieben.
![]() | (1.1) |
Die Ordnung
ist danach ein Teiler von
und
der so genannte Index von
über
(bzw. Index von
in
), welcher auch als
geschrieben
wird.3
Entsprechend der allgemeinen Definition wird eine Menge
additive Gruppe
genannt, wenn
für sie
mit
definiert ist;
mit der Beziehung
für alle
existiert;
zu
mit der Relation
definiert ist.Das bekannteste Beispiel einer solchen Gruppe ist die der ganzen Zahlen
.
Für die multiplikative Gruppe
gilt äquivalent:
mit
;
mit der Identität
für
;
zu jedem
mit der Relation 
sind definiert. Zur Multiplikation ist zu bemerken, daß nicht-negative Potenzen eines Elements induktiv definiert sind

also durch
-malige Multiplikation.

Das Nullelement
einer additiven Gruppe kann in einer multiplikativen Gruppe nicht
enthalten sein, denn es ist grundsätzlich nicht invertierbar (siehe auch Abschnitt 1.3 zu den
Körpern).