Prev    Up    Next  

2.2 Unabhängigkeit

Als (vollständig) unabhängig werden Zufallsgrößen bezeichnet, wenn deren Verteilungsfunktion vollständig faktorisierbar ist.

pict

Grundvoraussetzung für diese Äquivalenz ist die Definition der bedingten Wahrscheinlichkeit zweier Ereignisse (beispielsweise A und B ), welche lautet:

Pr(B|A )= Pr(A-∩B-).
            Pr(A)
(21)

Dabei ist Pr(B |A)  die (bedingte) Wahrscheinlichkeit daß Ereignis B eintritt, unter der Voraussetzung das A schon eingetreten ist. Pr(A ∩B )  ist die Wahrscheinlichkeit, daß A UND B eintreten und Pr(A)  die Wahrscheinlichkeit für das (bedingungslose) Eintreten von Ereignis A .

Umgestellt nach Pr(A ∩ B)  ergibt sich der sogenannte Multiplikationssatz.

Pr(A ∩B )= Pr(A)Pr(B| A)= Pr(B)Pr(A |B)
(22)

Mit dieser Formel wird auch anschaulich klar, weshalb die bedingte Wahrscheinlichkeit genau so wie in Gleichung 21 definiert ist – sie bestimmt die Wahrscheinlichkeit des Eintretens von Ereignis A UND  B unter der Voraussetzung, daß A eingetreten und von B (unter dieser Bedingung) gefolgt ist.

Besteht eine solche Abhängigkeit nicht, dann gilt Pr(A |B)= Pr(A)  bzw. Pr(B| A)= Pr(B)  und deshalb:10

Pr(A∩ B) = Pr(A )Pr(B ).