Bei der Methode nach MONTGOMERY handelt es sich eigentlich um eine Multiplikationsmethode, bei der die Modulo-Reduktion des (Zwischen-) Ergebnisses ohne echte Langzahldivision erfolgen kann [Mon85], [CP05, 9.2.1], [HMV04, 2.2.4]. Da allerdings zuerst eine Transformation beider Faktoren in den MONTGOMERY-“Raum“ vorgenommen werden muß (welche zwei Modulo-Division erfordert) und außerdem einmal der erweiterte GCD-Algorithmus bemüht werden muß, kommen die Geschwindigkeitsvorteile nur bei der Potenzierung wirklich zum tragen.
Um einen leicht verständlichen Zugang zu finden, konzentrieren wir uns auf eine einzelne Multiplikation
. Dazu soll eine Zahl
vorausgesetzt werden, die keinen gemeinsamen Teiler mit
dem Modul
hat und für die
gewährleistet ist. Die MONTGOMERY-Multiplikation kann man
nun, unter der Voraussetzung
(bzw. mit dem Satz von BéZOUT
), in
folgenden Einzelschritten darstellen:
mit Hilfe des erweiterten euklidischen
Algorithmus;
und
zu
und
(eine normale Modulo-Division);
(man beachte, daß hierbei keine
Modulo-Reduktion vorgenommen wird);
zu
;
Die nötige Korrektur69
führt zu einer MONTGOMERY-Darstellung für
(als
Voraussetzung für den nächsten Teilschritt).70
als
einen der Faktoren verwendet;
zu
, ebenfalls eine
MONTGOMERY-Reduktion:
.MONTGOMERY-Reduktion
Zur Herleitung von MONTGOMERY’s effizienter Berechnungsmethode für
wählen wir als Ausgangspunkt:

Subtraktion beider Gleichungen ergibt

was mit
zu

führt.71
Mit dem Wissen, daß es sich bei
um das multiplikativ inverse Element von
im Restklassensystem
modulo
handelt (
,
), stellen wir noch um:

und gewinnen letztlich MONTGOMERY’s Reduktionsformel.
Praktisch benötigt man
und
nicht, sondern geht meist nach folgendem Algorithmus
vor:
Bei geschickter Wahl von
zum Beispiel als
sind für alle
(Modulo-) Divisionen in Formel 4.40 nur logische oder Schiebeoperationen
nötig.72
Um
zu garantieren ist die einfachste Bedingung die,
als ungerade
vorauszusetzen.73