Holomorphe bzw. analytische Funktionen2 sind solche, deren Grenzwert
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existiert und eindeutig ist, die also an der Stelle differenzierbar sind. Man fordert hierbei nicht unbedingt, daß für alle einen solchen Grenzwert hat – man kann sich auch auf ein bestimmtes Gebiet beschränken.3 Die “Einwertigkeit” des Grenzwertes (One-Valued) spielt auf Funktionen an, bei denen er davon abhängt, aus welcher Richtung man sich nähert. Er kann sogar dann existieren, wenn der Funktionswert selbst nicht existiert (wie z. B. an der Stelle ). Nicht analytisch sind unter anderen die Funktionen bei oder auch für .
Eine Schlußfolgerung von B. RIEMANN in Bezug auf die “Einwertigkeit” des Differentialquotienten (nach Gleichung 1) der analytischen Funktion mit war, daß bei Annäherung in -Richtung, also bei konstantem (horizontal) der gleiche Grenzwert gelten muß, wie bei Annäherung aus -Richtung (bei konstantem , also vertikal).4
Vergleich von Real- und Imaginärteil liefert die CAUCHY-RIEMANN’schen Differentialgleichungen5
und wegen der Unabhängigkeit des Grenzwertes von jedweder Annäherungsrichtung () außerdem
bzw.