Ein Bandpaßsystem hat typischerweise einen Durchlaßbereich, welcher sich von bis erstreckt (siehe Abbildung 3.3).
Aus dem Tiefpaß-Amplitudengang läßt sich eine solche Charakteristik ableiten, wenn man die Transformationsbeziehung (nach Tabelle 3.1)
| (3.2) |
anwendet. Die Kreisfrequenz nimmt in diesem Fall die Bedeutung einer Mittenfrequenz an, bezeichnet man als Güte. Die Interpretation von wird einsichtig, wenn man Gleichung 3.2 folgendermaßen umformt (vgl. auch [Pap62, 7-1]):
Um auch für die Güte eine anschauliche Aussage zu erhalten, wenden wir (nach Vereinfachung für ) auf
die quadratische Lösungsformel (vorerst formal) an:
| (3.3) |
An Hand der mehr anschaulichen Umformung
wird deutlich, daß insbesondere auf die Skalierung der Tiefpaßfrequenz und in Folge auf die Breite des Durchlaßbereichs wirkt.
Was wir bezüglich Formel 3.3 noch berücksichtigen müssen ist die Tatsache, daß sich Frequenztransformationen sowohl auf positive als auch negative Kreisfrequenzen beziehen. Hinzu kommt, daß wegen
eine der beiden Frequenzen in der gewonnenen Lösungsformel immer negativ wird. Man darf sich nun insofern nicht täuschen lassen, als das die andere zugehörige Frequenz (mit gleichem Vorzeichen) durch Einsetzen von erzeugt wird. Für den (normierten) Zusammenhang zwischen und ergibt sich aus diesem Grund letztlich:
Jede Frequenz des Tiefpasses wird demzufolge auf zwei neue Frequenzen abgebildet, die (arithmetisch) symmetrisch zu dem Wurzelausdruck liegen. Für die Abbildung der Grenzfrequenz der normierten Approximationsfunktion bedeutet dies:
und deshalb für die geometrische Mittenfrequenz des Bandpaß’:4
Den Sinn, als Gütedefinition herzunehmen, unterstreicht folgende Formel für die absolute Bandbreite (bei Mittenfrequenz ):Was die Transformation der Pol- und Nullstellen angeht, so gilt dafür ebenfalls Formel 3.4. Um eine gewisse Geradlinigkeit zu wahren, wählen wir jedoch den “umständlichen” Weg5 und substituieren in der Produktdarstellung
zuerst die -Variable zu .
Aus jedem Linearfaktor der Tiefpaß-Übertragungsfunktion entspringen (wegen des quadratischen Auftretens von in letzter Gleichung) also zwei neue Wurzeln. Die Evaluation erfolgt durch Nullsetzen eines Faktors (hier beispielhaft an einer Nullstelle) und Anwendung der quadratischen Lösungsformel.
wieder zwei neue Nullstellen hervorbringt, wobei reelle Nullstellen nur unter der Bedingung auch wieder reelle erzeugen (ansonsten ein konjugiert-komplexes Nullstellenpaar);
wirkt.