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1.4 Die Funktion (z− z0)n

Besondere Bedeutung für viele Beweise der komplexen Analysis hat die Funktion       n
(z− z0)  . Hier soll einmal mit Hilfe der CAUCHY-RIEMANN’schen Differentialgleichungen deren Holomorphiegebiet bestimmt werden.8 Wir gehen dazu von Gleichung 2 aus und bilden die partiellen Ableitungen nach x und y . Zur Vereinfachung soll die Exponentialdarstellung z− z0 = rejθ  verwendet werden, wobei berücksichtigt werden muß, daß eigentlich r := r(x,y)  und θ := θ(x,y)  gilt.

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Für die Ableitung nach y gibt es bis hierher keinen Unterschied, d. h.

 ∂                   ( 1∂r    ∂θ)
---(z− z0)n = n(z− z0)n ----+ j---  .
∂ y                    r∂y    ∂y

Setzen wir jetzt (kurz) z0 = 0  und erarbeiten die Zusammenhänge zwischen den Differentialen der arithmetischen und der Exponentialform für             jθ
z= x+ jy= re  . Dazu soll von den bekannten Formeln

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ausgegangen und dann die Ableitungen gebildet werden.

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Jetzt können die so gewonnenen Ausdrücke eingesetzt werden, was mit z0 = x0 + jy0  zu

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führt.9 Ähnlich wird mit der Ableitung nach y verfahren, nur das gedanklich noch der Zwischenschritt der Substitution nach jy auszuführen ist.

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Schlußfolgerung:        n
(z− z0)  ist für positives n an jeder Stelle z analytisch, denn es gilt Gleichung 2 in der Form:

∂                        ∂             ∂
--(z− z0)n = n(z− z0)n−1 = --(z− z0)n = -----(z − z0)n .
∂z                       ∂x          ∂(jy)

Für den Fall n< 0  ist f(z)  jedoch nur für z⁄= z0  analytisch, denn beide Seiten der vorangegangenen Äquivalenz sind sonst unbestimmt. Ein sich daraus ergebendes Resultat, welches in Abschnitt 3 bewiesen wird, ist:

∮             ({
         n      0      (n ⁄= − 1)
  C(z − z0) dz= ( 2πj   (n = − 1) .