Der Hilfssatz von C. JORDAN hat besondere Bedeutung bei komplexen Integralen, die teilweise im Unendlichen verlaufen. Er lautet:
Ist die Funktion analytisch auf dem Integrationsweg nach Abbildung 3 (obere Halbebene) mit und hat für die Eigenschaft oder für gleichwertig , dann gilt:
Für den Beweis gehen wir wie in [WW27, § ] von
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aus und bestimmen eine obere Schranke für den Grenzwert. Wie im ersten Punkt der Herleitung von LIOUVILLE’s Theorem gilt auch hier, daß der Betrag des Integrals kleiner als das Integral über den Betrag (des Integranden) ist.
Mit der Parameterdarstellung des Integrationsweges , dem zugehörigen Differential sowie der Beziehung ergibt sich schließlich
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Der Integrand des rechtsseitigen Integrals ist bezüglich des Ordinatenwertes symmetrisch und kann deshalb zu vereinfacht werden. Weiter kann man für das Intervall die Ungleichung heranziehen29 und die Relation
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ableiten, welche nun bei der Berechnung des (vereinfachten) Integrals verwendet wird.
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Einsetzen in Ungleichung 35 ergibt die Grenzwerte
was mehrere Fallunterscheidungen notwendig macht. Gemeinsam ist allen, daß es um Forderungen an die Funktion mit geht (d. h. ), welche ein Verschwinden des letzten Ausdrucks bewirken und dadurch JORDAN’s Lemma bestätigen.
Aus diesem Dilemma kann man sich jedoch durch Drehung des Integrationsweges in die negativ-imaginäre Halbebene (angedeutet in Abbildung 3) befreien. Mit den Grenzen und der Substitution ist man in der Lage, den Ausgangspunkt nach Ungleichung 35 wiederherzustellen und die Beweisschritte vom Fall zu übernehmen.30
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an.
über. Wegen des Cosinus-Terms im Exponenten wird JORDAN’s Lemma hier nicht zutreffen, was aber (wieder) durch Veränderung des Integrationsweges behoben werden kann. Dazu wählt man als Integrationsgrenzen und substituiert bzw. . Durch den neuen Integrationsweg im Unendlichen (vgl. auch Abbildung 5) wird die ursprüngliche Form von Ungleichung 35 wieder hergestellt, womit der Beweis auf dem gewohnten Weg fortgesetzt werden kann.31